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Wärmepumpen Stromtarif: "Wärmestrom"

18 Apr, 2023

Günstiger Wärmestrom für Wärmepumpen?

Wärmepumpen sind eine innovative Heiztechnik, mit der Sie Ihr Zuhause umweltfreundlich warm halten und ganzjährig heizen können. Die Wärmepumpen-Anlagen eignen sich hervorragend, um Neu- und Altbauten klimafreundlich und auch kostengünstig zu beheizen. Da die Geräte clever Umgebungswärme nutzbar machen, indem sie zum Beispiel Energie aus der Luft oder dem Boden nutzen, müssen Sie weniger Heizmittel verbraten und können so Energiekosten einsparen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Ihre Geldbörse. Die Wärmepumpen-Geräte benötigen allerdings auch Strom. Die Stromtarife werden bekanntlich teurer aufgrund steigender Beschaffungskosten. Bei Wärmepumpen gibt es dennoch Einsparungspotential aufgrund spezieller Stromtarife für Wärmepumpen, welche oft auch als “Wärmestrom” bezeichnet werden. In diesem Blogartikel geben wir Ihnen einen guten Überblick über Wärmestrom, dessen Kosten und weitere interessante Infos.    
 

Inhalt des Blogartikels

  1. Was sind die Vorteile von Wärmepumpen?
  2. Warum ist Strom für Wärmepumpen günstiger?
  3. Wie bekomme ich den günstigeren Strom für Wärmepumpen?
  4. Wie finde ich einen günstigen Wärmestrom-Tarif?
  5. Probleme beim Wechsel zum Wärmepumpen-Stromtarif und Lösungen

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Was sind die Vorteile von Wärmepumpen?

Politiker und Wissenschaftler sind sich einig, dass Wärmepumpen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen. So beziehen hocheffiziente Wärmepumpen-Geräte drei Viertel ihrer Wärme aus der Luft oder dem Erdreich und müssen nur für das letzte Viertel Strom einsetzen. Wenn sie zudem erneuerbaren Strom anzapfen, arbeiten Wärmepumpen rundum klimafreundlich - insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Heizmethoden.

Nach Angaben des Bundesverbands Wärmepumpe sind aktuell bereits mehr als eine Million strombetriebener Wärmepumpen in Betrieb. 2021 kamen rund 150.000 hinzu, was deutlich unter den Zielen von Politik und Wirtschaft liegt. Um die deutschen Klimaziele beim Heizen zu erreichen, sollen ab 2024 pro Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen neu in Häuser eingebaut werden - eine Entscheidung, die im Sommer 2022 von Vertretern der Bundesregierung mit Unternehmen der Wärmewirtschaft und dem Handwerk getroffen wurde. Bereits 2017 ergab eine Studie der Denkwerkstatt Agora Energiewende, dass bis 2030 fünf bis sechs Millionen elektrische Wärmepumpen in Gebäuden installiert sein sollten.

Viele Wärmepumpenheizungen kommen in Neubauten zum Einsatz, da diese ohnehin energieeffizient gebaut werden müssen. Zudem muss laut Bauvorgaben ein Teil der benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien stammen (§ 10 Abs. 2 GEG). Willst Du Deinen Neubau mit einer Wärmepumpe heizen oder auch kühlen, muss diese mindestens die Hälfte Deines Wärme- und Kältebedarfs bereitstellen (§ 37 GEG). Ob die Wärmepumpe dabei Erdwärme, Umweltwärme und Abwärme nutzt, ist egal.

Zur Verringerung der Gasimporte aus Russland setzt die Bundesregierung explizit auf Wärmepumpen. Ein Austauschprogramm von gasbetriebenen Heizanlagen zu Wärmepumpen ist geplant. Die Bundesregierung plant jedoch, die Vorschriften für erneuerbare Wärme in allen Gebäuden zu verschärfen: Ab 2024 soll jede neue installierte Heizungsanlage mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.

Über die verschiedenen Arten von Wärmepumpen

Die Stromaufnahme einer Wärmepumpe hängt unter anderem davon ab, mit welcher Art Umgebungswärme/Umweltwärme diese arbeitet. Wird die Abwärme einer anderen Anlage genutzt und verarbeitet (etwa die Abwärme der Lüftungsanlage), ist in der Regel am wenigsten Strom im Betrieb notwendig. Danach folgen Erdwärmepumpen, wozu einmal Grundwasserwärmepumpen gehören. Bei diesen Anlagen wird tief in die Erde gebohrt, bis man auf Grundwasser trifft. Das Wasser wird über Brunnen nach oben gepumpt und fließt nach der Nutzung der Wärme zurück in den Boden. In Deutschland ist die Installation einer Grundwasserwärmepumpe nicht immer erlaubt. Soll die Wärme des Bodens genutzt werden, ohne dass Grundwasser im Spiel ist, können Kollektoren in geringer Tiefe flächig verlegt werden. Oder es wird auch in den Boden gebohrt und Sonden nehmen Erdwärme auf und leiten sie nach oben. Luftwärmepumpen, die Wärme aus der Luft gewinnen, benötigen in der Regel mehr Strom als erdgekoppelte Systeme. Dafür können sie jedoch überall installiert werden - sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eines Gebäudes. Im Gegensatz zu Erdwärmepumpen müssen für Luftwärmepumpen keine Bohrungen oder Kollektoren im Boden verlegt werden. Auch eine andere Anlage mit hoher Abwärme ist nicht erforderlich.

Staatliche Wärmepumpenförderung nutzen

Der Staat fördert die Anschaffung von Wärmepumpenheizungen in Neubauten als auch Altbauten. Du kannst 25 Prozent der Kosten über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) als Zuschuss erhalten, wenn Du eine Luftwärmepumpe installierst. Erdwärme-, Abwärme- und Wasser-Wärmepumpen werden mit 30 Prozent der Investitionskosten gefördert. Den Zuschuss erhältst Du auch, wenn Du Deine bestehende Wärmepumpe gegen eine neue tauschst – sofern die neue Pumpe effizienter arbeitet.

Strom und Heizkosten können durch den Austausch einer alten Heizungsanlage gespart werden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums förderfähig sind. Zu den förderfähigen Kosten zählen beispielsweise der Kauf einer Wärmepumpe sowie Bohrungen für Systeme, die Erdwärme nutzen. Ersetzt die Wärmepumpe beispielsweise eine Heizung auf Basis von Heizöl, Erdgas oder Kohle, gibt es obendrauf eine Prämie in Höhe von zehn Prozentpunkten auf 35 oder 40 Prozent. Bedingung ist hierbei, dass die alte Heizungsanlage zum Zeitpunkt des Austauschs noch funktions­fähig ist.

Wenn Du Dich dafür entscheidest, Dein Haus energetisch zu sanieren und eine Wärmepumpe einzubauen, unterstützt der Staat alle weiteren Maßnahmen. Je geringer Dein Heizwärmebedarf nach den Bauarbeiten ist, übernimmt der Staat bis zu 25 Prozent der Kosten.

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Warum ist Strom für Wärmepumpen günstiger?

Wärmepumpen sind nicht nur energieeffizienter als herkömmliche Heizungssysteme, sondern auch kostengünstiger. Da weniger Energie für den Betrieb der Pumpe benötigt wird und Wärmestrom günstiger ist als Haushaltsstrom, können Sie mit einer Wärmepumpe bares Geld sparen.

Geringerer Energieeinkauf für Wärmepumpen nötig

Wärmepumpen sind eine kostengünstige Möglichkeit, um Dein Zuhause zu heizen. In Deutschland verbraucht eine Wärmepumpe durchschnittlich 5.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr - was ausreicht, um ein durchschnittlich gedämmtes Haus mit rund 180 Quadratmetern Wohnfläche komplett zu beheizen. Die meiste Heizenergie wird von der Wärmepumpe aus der Luft oder dem Boden gewonnen; lediglich 20 bis 30 Prozent der benötigten Wärme muss durch Strom bereitgestellt werden.

Du wirst in Zukunft mehr für Gas-, Heizöl- und Wärmestrompreise zahlen müssen. Im August 2022 kostete die gleiche Menge Wärmeleistung etwa 2.000 Euro, wenn du in einem neuen Stromtarif bist - das ist allerdings nur ein Drittel gegenüber den Kosten für 25.000 Kilowattstunden Gas und fast die Hälfte der damit verbundenen Kosten rund 2.500 Liter Heizöl, die du benötigst, um die gleiche Menge Wärme bereitzustellen.

Wärmepumpen-Stromtarif günstiger als Haushaltsstrom

Zwei Faktoren beeinflussen den Preis, den Lieferanten für Wärmepumpen-Strom berechnen: die Kosten für den Transport des Stroms über das öffentliche Stromnetz sowie die Konzessionsabgabe.

Die Netzbetreiber verlangen unter bestimmten Bedingungen für Wärmepumpenstrom geringere Netzentgelte. Das macht rund 3 Cent pro Kilowattstunde aus. Die restliche Ersparnis kommt durch die Konzessionsabgabe zustande. Das ist der Teil des Strompreises, der an die Stadt oder Gemeinde geht, in der Du lebst. Sie erhält die Abgabe dafür, dass die Stromleitung durch ihr Gebiet führt. Für Heizstrom sollte nach Auffassung des Bundeskartellamts eine niedrigere Abgabe als für Haushaltsstrom gelten. Gesetzlich festgelegt ist das aber nicht.

Da es unterschiedliche Abgabensätze für Wärmestrom gibt, hängt der Preis für Heizstrom in Deiner Stadt oder Gemeinde von dem ab, in dem Du wohnst. Menschen, die in einer Stadt oder Gemeinde mit niedrigem Abgabensatz wohnen, zahlen im Schnitt rund 2 Cent weniger pro Kilowattstunde für Heizstrom als andere.

Aufgrund der geringeren Kosten von insgesamt 5 Cent pro kWh zahlst Du auch weniger Mehrwertsteuer – Du sparst also brutto rund 6 Cent im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltsstrom. Darüber hinaus entfallen zu Jahresbeginn 2023 zwei Umlagen auf den Strompreis, wenn die elektrisch betriebene Wärmepumpe über einen eigenen Stromzähler mit dem Stromnetz verbunden ist. Das sieht das neue Energie-Umlagen-Gesetz (EnUG) vor. Der Preisvorteil von Wärmestrom gegenüber Haushaltsstrom sollte sich bis 2023 auf rund 7 Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Dies ist insbesondere auf die beiden Umlagen – es handelt sich um die Offshore-Netzumlage und die KWKG-Umlage – zurückzuführen, welche zusammen 2022 rund 0,95 Cent pro Kilowattstunde (brutto) betragen werden. Die Befreiung von den Umlagen gilt sowohl für neu installierte Geräte als auch solche im Bestand. Ist bei Deiner Wärmepumpe kein eigener Zähler installiert, musst Du jedoch beide Umlagen zahlen – oder Du rüstest einen eigenem Stromzähler nach.

Kostentechnisch ist es noch vorteilhafter, die Wärmepumpe mit selbst produziertem Strom zu betreiben – beispielsweise aus einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge. Wenn Dir kein eigener Strom zur Verfügung steht, kannst Du auf günstige Wärmestrom-Tarife zurückgreifen. Die weiteren Betriebskosten für Wärmepumpen, neben dem Strom, sind im Vergleich zu Gas- oder Ölkesseln gering. Rund 150 Euro pro Jahr solltest Du für die Wartung einplanen.

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Wie bekomme ich den günstigeren Strom für Wärmepumpen?

Wenn Du eine Wärmepumpe nutzt, kannst Du von den reduzierten Netzentgelten profitieren. Dafür musst Du allerdings die genauen Bedingungen erfüllen.

1. Getrennt vom Haushaltsstrom muss ein eigener Zähler den Wärmestromverbrauch der Wärmepumpe messen.

2. Der Netzbetreiber muss direkt & gezielt auf die Wärmepumpe zugreifen können und in der Lage sein, diese zu steuern.

Wärmepumpen laufen nicht rund um die Uhr, sondern gewöhnlich einige Stunden am Tag. In dieser Zeit erwärmt sie so viel Wasser, dass der Wärmespeicher vollgeladen ist. Wird anschließend warmes Wasser oder Raumwärme benötigt, kommt diese aus dem Speicher. So lässt sich die Arbeitszeit der Wärmepumpe in gewissem Maße festlegen.

Diese Einstellung ermöglicht es Dir, die Stromversorgung Deiner Wärmepumpe gezielt zu unterbrechen und zu einem Teil zu steuern – ohne dass es deswegen in Deiner Wohnung kalt wird. Diese Möglichkeit nutzen Netzbetreiber, um ihr Netz im Gleichgewicht zu halten, etwa in Zeiten hoher Stromnachfrage. Erlaubst Du den gezielten Zugriff auf Deine Wärmepumpe, belohnt das die Netzbetreiber mit reduzierten Entgelten.

Die Zeitpunkte für die Stromunterbrechung sind festgelegt und beschränken sich gewöhnlich auf ein bis drei Stunden am Stück. Zur Steuerung der Wärmepumpe nutzen die Netzbetreiber Geräte wie Rundsteuerempfänger, die Sie bei Ihnen einbauen könnnen. Welche Technik der Netzbetreiber nutzt und was der Einbau kostet, erfragen Sie am bestens bei Ihrem Stromanbieter. Dieser berechnet meist einmalig den Einbau – mit einem niedrigstelligendem Betrag müssen Sie hier rechnen. Zusätzlich erhebt er jährliches Entgelt von etwa 20 bis 50 Euro, das bereits in Ihrem Strompreis enthalten ist. Im Regelfall sollte auch der Installateur, der die Wärmepumpe installiert,  die technischen Bedingung kennen.

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Wie finde ich einen günstigen Wärmestrom-Tarif?

Wenn Du Wärmestrom kaufen willst, findest Du auf der Website von Stromlieferanten entsprechende Angebote. Um verschiedene Tarife miteinander zu vergleichen, eignen sich Vergleichsportale gut. Fünf Portale gibt es für den Wechsel zum Wärmepumpenstrom: Check24, Mut-zum-Wechseln, Stromauskunft, Verivox und Wechseljetzt.de. Es lassen sich aber auch auf den Seiten der Stromanbieter selbst Informationen über etwaige Angebote einholen.

Für die Angebote die auf den Portalen gelistet sind (und im Regelfall auch für Angebote auf den Anbieterseiten selbst) gilt jedoch folgende Einschränkung, wenn Du die Portale nutzen willst: Alle fünf Portale setzen voraus, dass Du bereits einen eigenen Zähler für die Wärmepumpe installiert hast und dass Deine Wärmepumpe steuerbar ist. Nur dann gelten die Tarife mit dem angezeigten Preis für Dich. Aber selbst, wenn Du die technischen Voraussetzungen erfüllst, kann sich der Angebotspreis noch erhöhen oder der Stromlieferant kann kürzlich Anpassungen an seinem Wärmestrom-Angebot vorgenommen haben.

Das Wichtigste zur Nutzung der Stromversorger-Portale:

  • Für die Wärmepumpe muss ein weiterer, separater Stromzähler vorhanden & installiert sein.
  • Der Stromzähler muss ein oder zwei Zählwerke haben (Unterschied Eintarifzähler oder Zweitarifzähler).
  • Für die Wärmepumpe muss ein Steuerungsgerät installiert sein.

Wenn Du keinen Wärmestromzähler hast oder die Wärmepumpe nicht steuerbar ist, gelten die in den Angeboten angezeigten Preise nicht für Dich. In diesem Fall wird der Anbieter wahrscheinlich den Preis korrigieren oder initial gar keinen Wärmestrom-Vertrag mit Dir abschließen.

Wenn Du auf einem Vergleichsportal Deinen Stromverbrauch überprüfen willst, musst Du zuerst entscheiden, ob es sich um einen Eintarifzähler oder Zweitarifzähler handelt. Ein Eintarifzähler verfügt lediglich über ein Zählwerk und zeigt Dir den Gesamtverbrauch an. Anders ist dies bei einem Zweitarifzähler: Dieser besitzt zwei Zählwerke und gibt Dir zwei Verbrauchsmengen an – nämlich diejenige in der Hochtarif-Zeit (HT) sowie in der Niedertarif-Zeit (NT). Anschließend musst Du noch Deine Postleitzahl angeben, um die Daten lokal abzugleichen.

Es lohnt sich auf alle Fälle, den neuen Stromanbieter in Ruhe zu wählen und erst dann den bestehenden Vertrag zu kündigen. So vermeidest Du Stress und es fallen auch keine unnötigen Kosten rund um den Wechsel an. Der neue Vertrag ist geschlossen, wenn der neue Anbieter die Stromversorgung zu einem bestimmten Datum zusagt. Erfahrungsgemäß ist dabei meistens innerhalb von zwei Wochen alles geregelt. Und selbst für den Fall, dass der Wechsel nicht zum geplanten Stichtag klappen sollte, bekommst Du weiter Strom – in diesem Fall springt der Grundversorger ein, wenn Dein gewählter Stromlieferant noch nicht liefern kann. Ersatzversorgung heißt das, ist gesetzlich geregelt und überbrückt die Zeit, bis der neue Stromanbieter lieferfähig ist und den Strom bereitstellen kann.

Während der Vertragslaufzeit für den Wärmestrom gelten dieselben Rechte und Pflichten wie beim Bezug von Haushaltsstrom. So steht Dir beispielsweise ein Sonderkündigungsrecht zu, falls der Stromanbieter die Preise erhöhen sollte – in dem Fall kannst Du den Vertrag fristlos beenden, also ohne die Kündigungsfrist einhalten zu müssen. Falls Du umziehen solltest, darfst Du den Vertrag ebenfalls außerordentlich kündigen. Beim Umzug zählt: Falls Dich Dein Stromversorger an der neuen Adresse nicht zu den denselben Preisen wie bisher versorgen kann, so ist die Kündigung wirksam.

 

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Probleme beim Wechsel zum Wärmepumpen-Stromtarif und Lösungen

Wechselst Du zu einem Stromanbieter für Wärmestrom, kann es zu Schwierigkeiten kommen. Häufiger Knackpunkt dabei ist, dass Du am Ende nicht den Preis bekommst, der Dir vorab auf dem Vergleichsportal angezeigt wurde. Dafür gibt es zumeist zwei Gründe:

  • Für Deine Wärmepumpe ist kein eigener separater Stromzähler vorhanden oder
  • Du besitzt zwar einen separaten Zähler für Deine Wärmepumpe, jedoch ist die Wärmepumpe nicht gezielt steuerbar.

Der neue Stromlieferant erfährt bei Kontaktaufnahme mit Deinem Netzbetreiber, dass für Dich keine reduzierten Netzentgelte gelten. Das bedeutet, dass der günstige Preis des Angebots auf dem Vergleichsportal nicht gehalten werden kann – der Unterschied zwischen reduzierten und vollen Netzentgelten beträgt immerhin im Schnitt 4 Cent pro Kilowattstunde (brutto).

Wenn Du einen neuen Stromanbieter wählst, ist es möglich, dass er Dich als Kunden ablehnt. Oder aber er passt seine Angebotskonditionen an und unterbreitet Dir ein Angebot mit neuem Preis. Dieses kannst Du ablehnen. Aber dann solltest Du Dich vergewissern, ob Dein Vertrag mit dem bisherigen Lieferant bereits gekündigt ist oder noch besteht.

Wie Du Deine Wärmepumpe nachrüsten kannst

Wenn Du in Deutschland eine Wärmepumpe installierst, bist Du auf einen guten Teil der Pumpe angewiesen: Die Steuerbarkeit der Pumpe. Denn nur jede zweite in Deutschland installierte Wärmepumpe ist steuerbar und kann damit Wärmestrom beziehen. Trifft das auch auf Deine Pumpe zu? Dann kannst Du die Situation ändern, indem Du einen eigenen Zähler für Deine Wärmepumpe installierst und ein Steuerungsgerät einbauest. Oder aber Du besitzt bereits einen separaten Zähler, den es nur noch zu gesteuern gibt - also wende Dich dazu an Deinen Netzbetreiber.

Wenn Du eine steuerbare Wärmepumpe installieren möchtest, musst Du Dich bei manchen Netzbetreibern für einen Eintarif- oder Zweitarifzähler entscheiden. Manche Netzbetreiber hingegen geben Dir die Freiheit, zwischen einem Zähler mit einem oder zwei Zählwerken zu wählen.

Probleme in Deiner Kommune durch höhere Abgaben

Auf die dritte Ursache eines Problems beim Wechsel hast Du keinen Einfluss – sie hängt von Deinem Wohnort ab. In der Regel gehen die Heizstrom-Anbieter davon aus, dass die vergünstigte Konzessionsabgabe von 0,11 Cent pro Kilowattstunde gilt – der Satz, den das Bundeskartellamt für richtig hält und der mehrheitlich in Deutschland erhoben wird. Gilt aber in Deiner Stadt oder Gemeinde eine höhere Abgabe, stört das den Wechselprozess.

Der Netzbetreiber teilt dem neu gewählten Stromanbieter mit, dass an Deinem Wohnort eine höhere Konzessionsabgabe gilt. Da in keiner Datenbank festgehalten wird, wie hoch diese Abgabe ist, muss der Anbieter erst nachfragen und beispielsweise ein Foto vom Zählerschrank anfordern. Ist klar, dass die Wärmepumpe einen eigenen Zähler hat, halten sich manche Anbieter trotz höherer Abgabe an den Angebotspreis. Spätestens nach Ende der Preisgarantie des Vertrags wird der Anbieter Dir aber vermutlich die volle Abgabe berechnen.

Es kann auch vorkommen, dass der Anbieter bei Dir nicht nachfragt und aufgrund der höheren Konzessionsabgabe einfach schlussfolgert, dass Du die Bedingungen für günstige Wärmestrom-Tarife nicht erfüllst. Die Folge: Er lehnt Dich als Kunde entweder ab oder berechnet den Preis neu - ohne die günstigeren Netzentgelte für Wärmestrom.

Wenn Dir ein Angebot unterbreitet wird, das zu teuer ist, kannst Du es ablehnen. Oder Du forderst den Anbieter auf, die Kosten für die Netzentgelte zu berücksichtigen, da Du reduzierte Netzentgelte zahlst. Dazu schickst Du ihm Deine letzte Stromrechnung – auf der sind die Kosten für die Netzentgelte aufgeführt. Bitte den Lieferanten dann um eine Neuberechnung des Preises entsprechend dieser Entgelte.

Wenn Du das Angebot des neuen Versorgers ablehnen möchtest, solltest Du bei Deinem bisherigen Lieferanten nachfragen, ob Dein alter Vertrag weiter besteht oder bereits gekündigt ist. Es kann durchaus sein, dass Dein alter Vertrag die günstigste Option für Dich ist.

Wenn Deine Gemeinde höhere Abgaben für Wärmestrom erhebt, kannst Du leider nichts dagegen tun. Du kannst Dich beim Bundeskartellamt beschweren oder Deine Kommune auf die Rechtsauffassung des Bundeskartellamts hinweisen. Von einer Klage solltest Du absehen, da die Kommunen gesetzlich nicht verpflichtet sind, für Wärmestrom die reduzierte Abgabe festzusetzen.
 

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